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Woher kommt diese Keramik?

Bunzlauer Keramik gehört weltweit mit zu den bekanntesten und beliebtesten Töpferwaren aus Polen. Ihr Markenzeichen mit hohem Wiedererkennungswert sind ihre traditionellen Muster: Streublümchen, Pfauenaugen und blau-weiße Tupfen. Hergestellt wird das Bunzlauer Geschirr – wie der Name schon sagt – in der Stadt Bunzlau (Bolesławiec) in Niederschlesien. 

Bunzlauer Geschirr wohin das Auge reicht

Die Keramik prägt die ganze Stadt. Die Kreisel und öffentlichen Plätze sind wahre Ausstellungen. Einmal im Jahr findet ein grosses Keramikfest mit einem Markt und vielen Attraktionen der einzelnen Manufakturen statt.

Die Stadt Bolesławiec pflegt seit Jahrhunderten die bestehende Tradition der Töpferkunst. Die Geschichte der Bunzlauer Keramik ist seit mehr als 350 Jahren eng mit dem Töpferhandwerk und der Keramik-Industrie verbunden. 

Grosse Vorkommen an Ton und keramischen Mineralien zogen seit jeher Töpfer aus der umliegenden Region an. Zunächst wurden hauptsächlich Bier- und Weinkrüge sowie Rohrleitungssysteme mit braun glasierter Oberfläche gebrannt. Mit dem Einzug der bürgerlichen Kultur zum Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden Tee- und Kaffeesets immer beliebter.

 

 
 
Bunzlauer Keramik – schamottierter Ton

Die technischen Prozesse bei der Herstellung der Bunzlauer Keramik wurden im Laufe der Jahre verfeinert : einen großen Durchbruch bei der Keramik-Herstellung bedeutete die Verwendung von schamottiertem Ton, der nach dem Brennen weiß wie Porzellan wird. Neue Dekorationsmotive wurden gestaltet. Heutzutage wird nur noch selten die Töpferscheibe gedreht. Zunächst wird eine flüssige Masse (ein Gemisch aus mehreren Tonarten) in Formen gegossen. Die Rohlinge werden anschließend auf hohen Paletten zum Trocknen aufgestellt. Anschließend wird das trockene Steinzeug geputzt und geglättet und das erste Mal bei 800 Grad gebrannt. Jetzt beginnt die Kunst der Verzierung.

Stempeln mit Schwämmchen

Mittels Schwämmchen-Technik stempeln fleißige Frauenhände sorgfältig und konzentriert kleine Pfauenaugen, Sterne, Blümchen und Tupfen auf die trockenen Rohlinge. Zum bemalen einer Tasse benötig eine erfahrene Malerin ca. 20 bis 30 Minuten. Dann wird die Keramik in eine Glasur eingetaucht, unter der die Verzierung verschwindet. Jetzt ist das Steinzeug fertig um ein zweites Mal - nun in einer Temperatur von 1.280 Grad Celsius - gebrannt zu werden. Nach dem Brennen kommen die dekorativen Motive wieder zum Vorschein und erstrahlen in ihrem vollen Glanz. Aus dem blassen Lila wird im Brennofen ein sattes Dunkelblau, die traditionelle Farbe der Bunzlauer Keramik. 

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